heute morgen trat die bvg mal wieder sponan in streik. trams fuhren nicht, busse und u-bahnen fuhren. ich habe morgens i.d.r. die wahl zwischen zwei tram- und einer buslinie. sprich: heute morgen hatte ich keine wahl. in unkenntnis der genauen abfahrszeiten des busses, begab ich mich also an die haltestelle, die auf dem mittelstreifen einer vierspurigen straße liegt. gerade hatte ich mich davon überzeugt, dass der nächstliegende bus vermutlich bereits weg und der folgende zu lange hin war und mich deswegen für einen viertelstündigen fußmarsch zur s-bahn entschieden, als ein kleines (irgend so’n japaner) türkismetallicfarbenes auto (merke: vierspurige straße, berufsverkehr, ich immer noch auf dem mittelstreifen, zwischen dem auto und mir eine ca. 1.20m hohe absperrung!) neben mir hielt. eine etwa 50-jährige frau kurbelte das fenster runter und rief mir auf die viel gerühmte herzlich berlinerische art zu: „bvg streikt, hamse nich jehört? fährt nüscht.“ ich (verblüfft ob dieser unaufgefordert gegebenen information): „ja, weiß ich, aber busse fahren doch.“ sie (etwas abfällig und ungläubig im ton): „busse… naja… sonst hätt ich se mitjenommn bis zur s-bahn.“ diesen satz begleitete bereits das hochkurbeln des fensters und vollgas-geben während ich desweiteren verblüfft über diese spontane solidaritätsbekundung noch darüber nachdachte wie ich denn den zaun überspringen, auf der vierspurigen straße die autotür öffnen, die vorne sitzende person austeigen und nach hinten umsteigen und ich einsteigen sollte ohne von den anderen autofahrern mit einem infernalischen hupkonzert begleitet zu werden. aber bevor ich überhaupt ein danke! hervorbringen konnte, war der türkise kleinwagen bereits in der menge der dahinströmenden autos im berufsverkehr verschwunden. solidarität verlangt manches mal sehr schnelle entscheidungen.