so ein pauschalurlaub ist ja nicht nur vergnügen. nein. man hat da ja auch den namen seiner nation zu verteidigen. oder zu revidieren. je nach dem. kommen wir also zur diesjährigen nationenwertung erhoben im kretischen hochsommer. per wildcard als gastgeberland automatisch platziert machte griechenland in der rubrik „machismo“ den italienern konkurrenz. und die griechen hatten ihren besten mann ins rennen geschickt. pano, die alte plaudertasche. ausgestattet mit einem sprechorgan, das zaziki stocken lässt, bespielte der erst fünfjährige ununterbrochen und lautstark seinen ganzen strandabschnitt mit einem wechsel aus selbstgefälliger plauderei, ohrenbetäubenden schreien und wutentbranntem brüllen. einzig unbeeindruckt davon gab sich seine spielgefährtin stefi. die junge griechin tangierten die machismo-allüren nicht. gelassen stand sie neben pano mit einem gesichtsausdruck, der in etwa besagt: „laber hier nur rum, pano. wenn ich meinen doktor in quantenphysik längst in der tasche habe, wirst du immer noch am strand rumbrüllen und den macho geben.“
völlig überrumpelt von der eindeutigen führung der griechen, versuchten die italiener in der diziplin „handtuchkrieg“ den deutschen den rang abzulaufen. und sie hatten sich gut vorbereitet. ungefrühstückt schickten sie ihren ersten mann raus, der italien bereits in der morgendämmerung nach handtüchern in führung brachte. und eines muss man den italiener lassen, sie führen den handtuchkrieg in neuen dimensionen. nach ausgedehntem frühstück schlenderte das restliche team mit der letzten tasse kaffee an den strand, aber nicht um ihren derweil völlig dehydrierten mann abzulösen. nein. erstmal wurde im stehen weitergeplaudert. dann wurde im wasser weitergeplaudert. und dann wieder am strand. weiter stehend. und von soviel geplauder – man ahnt es – da wurde man durstig und hungrig. und flugs ging es zurück an die schattige strandbar. die liegen weiterhin nicht touchiert. „chapeau“ heißt es da von der angehörigen einer entthronten nation.
und auch in den anderen nationenwertungen konnten sich die deutschen in diesem jahr keinen titel sichern. im extrem-chillen lagen eindeutig die israelis vorn. die wertung „am-strand-gemütlich-machen“ sicherten sich die russen mit einer erfrischenden kür zwei ihrer dickbauchigen athleten biertrinkend im wasser sitzend vor 10 uhr morgens. und in der schwierigsten disziplin überhaupt, dem „nicht-weiter-auffallen“ brillierte in diesem jahr völlig unerwartet eine nation, von der man eine solche meisterschaft bislang auch nicht erwartet hätte: die engländer.
da heißt es also für deutschland im hinblick auf den kommenden pauschalurlaub: üben, üben, üben. und keinesfalls wieder die no-angels schicken. ach, quatsch, das war ja ne andere nationenwertung.
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