Heute steht die Sossusvlei auf dem Programm. Wecken 3.30h. Um 4h gibt es Frühstück. Auf der Hammerstein Farm ist schon jede Menge Betrieb. Alle wollen zeitig in der Wüste sein. Alles ist noch stockfinster. Obwohl, das stimmt so nicht. Das frühe Aufstehen wird belohnt mit einem phänomenalen Sternenhimmel. Das Kreuz des Südens ist zum Greifen nah. Die Sterne reichen bis zum Horizont.
Die Gruppe ist diszipliniert und sitzt schon vor 5 Uhr im Bus. Wir verlassen Hammerstein. Wieder Schotterpiste. Wie gestern fährt unser Guide auf dem unebenen Grund einen heißen Reifen. Gegen halb 6 erreichen wir die Einfahrt zur Soussusvlei. Die Sonne ist noch hinter den Naukluftbergen versteckt. Kurz tanken und Wasser fassen, denn den Sonnenaufgang wollen wir schon mit Dünenbackground erleben. Dann der Schock! Reifen platt. Fünf Männer und ein Wagenheber geraten in Hektik. Round about kostet uns die Panne aber nur knapp 15 Minuten. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreichen wir die ersten Dünen und genießen das atemberaubende Schauspiel.
Das wollen allerdings auch noch andere. Es ist Dünen-Rushhour. Seit ich in Namibia bin, habe ich nirgendwo so viele Fahrzeuge auf einmal gesehen, noch nicht einmal in Windhoek. Die Ranchrover, Jeeps und Kleinbusse folgen alle der einzigen asphaltierten Straße tief hinein in die Namib. Immer wieder wird Fotostopp gemacht, wenn es eine besonders beeindruckende Düne im Licht- und Schattenspiel zu sehen gibt. Irgendwann geht es nur noch mit Allradantrieb weiter. Also, umsteigen auf einen offenen Jeep. Der rumpelt uns die letzten fünf Kilometer durch eine metertief zerfurchte Sandpiste zu der von Dünen umgebenen Salz-Ton-Pfanne, genannt Sossusvlei.
Alle springen aus den Jeeps und rüsten sich zum Dünen-Climbing. Alle? Nein, fast alle. Spätestens hier geht mir das Touriprogramm zu weit. Ich mache ein paar spektakuläre Fotos auf halber Höhe der Düne. Dann gehe ich zum Basislager zurück, setze mich in einen
Baumschatten und unterhalte mich ein wenig mit dem diensthabenden Schakal, der den Rastplatz in einer festgelegten Route umrundet.
Zurück im Bus schlafen erstmal alle ein. Das frühe Austehen verlangt seinen Tribut. Nach einem kurzen Zwischenstopp am
Sesriem-Canyon, machen wir uns auf den Weg zur Namib Desert Lodge. Wieder mal Gondwana-Gruppe, also üblicher toller Standard. Und wir haben mal wieder die Zimmer „janz weit weg von jedem“. Vor der Tür liegt eine kleine Stoffwurst. Ich vermute wegen der Schlangen. Kein Kommentar.
Jetzt sitze ich in dem sehr schönen Gartenrestaurant der Lodge und
versuche die penetrant quatschenden Deutschen zu ignorieren. Schwäbisch ist natürlich auch dabei. Was auch sonst.
Neueste Kommentare