28. Mai 2009
feuerwehr war für mich immer ein jungs-ding. aufm dorf ist man als junge in der freiwilligen feuerwehr. da wird am samstag nachmittag mit dem zug ausgerückt, ein bisschen zur probe mit wasser in der gegend rumgespritzt und danach gehts bis zur sportschau ab in die örtliche dorfkneipe zum richtigen löschen. so weit, so egal. ich habe mir seit jahren dazu keine gedanken mehr gemacht. erst ein plakat auf rügen erinnerte mich an diese klassischen männerituale. und anscheinend sind sie in gefahr. wie es aussieht brechen nun frauen in diese vermutlich fast letzte wirkliche männerdomäne ein. und wie es aussieht werden sie dazu auch noch offiziell von der freiwilligen feuerwehr aufgefordert! nun gut, die feuer mecklenburg-vorpommern lässt mit ihrem slogan sofort durchblicken, wo der hammer nach wie vor hängt: „wir wollen FRAUEN, die den HERREN die tür aufmachen!“ hallo??? frauen? herren? schon mal was davon gehört, dass das pendant zu frauen männer heißt? oder wenns denn förmlicher sein soll eben damen und herren. gut, dass sie wenigstens nicht geschrieben haben „…ihren herren…“. naja, emanzipation ist halt ein langer prozess… den ton eher getroffen hat da der deutsche feuerwehrverband mit der kampagne „frauen am zug„. die plakate mit den slogans „frauen an den (brand)herd“, „willkommen im blaulicht-milieu“ und weiterer sind wirklich witzig und gut gemacht. also frauen, bislang gibt es gerade mal 7 prozent freiwillige feuerwehrfrauen, nun mal ran an den herd…!
15. Dezember 2008
ich habs geahnt: wir deutschen arbeiten zu viel. wie eine eu-studie herausgefunden hat, schuften die deutschen mit 41,1h in der woche deutlich mehr als die franzosen (37,7h), italiener (38,4h) oder dänen (38,6h) und fast so viel wie die bulgaren (41,7h), briten (41,4h) oder tschechen (41,2h). dgb-chef sommer meint „längere arbeitszeiten behinderten den beschäftigungsaufbau, seien familienfeindlich und gesundheitsschädlich“. genau. und schlecht für die finanzkrise sind sie auch. sommer fordert „die arbeit auf mehr schultern zu verteilen“. kein problem: gebe hiermit gern und sofort eine schulter bei vollem lohnausgleich ab.
13. Juni 2008
deutschland ist wieder vereint – in freude und in trauer. denn: public viewing ist wieder da. es sind nicht ganz so viele mannschaften, weder brasilien noch trinidad-tobago sind dabei, doch auch die fußball-em bringt der deutschen liebgewonnenes gemeinschaftsgefühl erneut zum erblühen: zusammen fußball gucken. da wurde wieder zusammen nationalhymne gesungen (nach wie vor waren nicht alle komplett textsicher), es wurde sich wieder angemalt (gestandene schlipsträger verzierten wangen mit schwarz-rot-gold) und wer nicht selbst zu nähmaschine gegriffen hatte, kleidete sich in irgendeinem fanshop auf dem wege zum spiel mit lebensgroßer fahne (genutzt als schultertuch oder rock) oder dem dreifarbigen irokesen zum aufstecken ein. gestern versammelte sich die einheitsgemeinde zum deutschlandspiel. es ging gegen kroatien. und entweder hatte der jogi die mappen verwechselt (…und die von österreich dabei…) oder die analysten, die für den dfb seit jahren die potenziellen gegner ausspähen, hatten gänzlich versagt oder waren mit cevapcici gekauft oder hatten versagt, weil sie zuviel cevapcici gegessen hatten. jedenfalls liefs gar nicht gut. das zeichnete sich bereits in der 4. minute ab, als kommentator réty ein demaßen schwieriges fremdwort brachte, dass sicherlich ganze heere von hardcorefans erstmal abgelenkt vom spiel zu google greifen mussten, um auszuschließen, dass das nix schlimmes war, was da der mertesacker angeblich mit dem ball gemacht haben sollte. laut réty soll er ihn „antizipiert“ haben. uuhhh. und kurz vorher hatte lehmann am ball geknabbert. eieieiei… es stand also schlimm. besser wurd’s zwischendurch und zum schluss auch nicht. aber meine these ist ja: die jungs wollen es halt spannend machen. danke, jungs! spannung ist der halbe spaß beim public viewing. wann ist denn endlich montag…?
randbemerkung am rande: die heutige, erwartete negativ-rezeption des spiels in der presse wurde m.e. überschattet durch eine head, die ich in der s-bahn bei einem mitreisenden auf der bz las: britney spears kauft grab neben marilyn. leider war ich zu weit entfernt, um das kleingedruckte entziffern zu können. denn mir drängte sich natürlich unumgänglich die frage auf: monroe oder manson? ersteres wäre ja wirklich ver-, letzteres durchaus angemessen. ich bleibe dran.
3. Juni 2008
aufgenommen in der 23. kalenderwoche.
28. Mai 2008
ich hab da noch ne andere idee, wie wir das mit den grand-prix-gewinn in moskau hinkriegen: jetz ist die politik dran, da muss die bundesregierung eingreifen. frau merkel, bei ihrem nächsten indien-besuch, machen sie da doch bitte mal was mit den dortigen callcentern klar. wieso? ist doch ganz einfach: egal welche hotline in deutschland man anruft, man landet mit sicherheit in bombay oder kuala lumpur. das müsste doch auch andersrum funktioniert. das nächste mal rufen für den deutschen beitrag einfach alle drei milliarden in callcenter angestellte inder an und fertig ist die laube. aserbaidschan, tadschikistan und co. – ha! zieht euch schon mal warm an… bombay calling! germany all points. allerdings muss im eurovision song contest das zählsystem nur noch durch das mehrheitswahlrecht ersetzt werden und indien europa beitreten. aber letzteres scheint ja gerade mode zu werden in asien (s. aserbaischan).
und wer weitere totsichere rezepte zur strategischen planung des nächsten deutschen grand-prix-siegs braucht, dem sei dieser artikel des epd wärmstens ans blutende fanherz gelegt…
26. Mai 2008
also, nein leute, so wird das nix. wir müssen weg von diesen länderwertungen beim eurovision song contest. das schürt nur unnötig ressentiments und schränkt die urlaubsplanung ein. ich habe mir sagen lassen, bulgarien hat schöne strände. also, bei den einzigen 12 punkten, die wir in diesem jahr kassiert haben, müssen da schon mal drei wochen schwarzmeerküste als dankeschön an die bulgaren drin sein. ist nur die frage: sind die in bulgarien auf 80 millionen deutsche eingestellt? ach ja, und die zwei obligatorischen punkte aus der schweiz, das ist umgerechnet mal wieder ein wochenendtrip nach zürich. nur gut, dass italien erst gar nicht mitgestimmt hat. und schade, dass wir keine punkte aus aserbaidschan gekriegt haben. ich wäre wirklich gern mal ans kaspische meer gefahren. bin allerdings auch sehr erstaunt, dass das jetzt auch zu europa gehört. ist das nicht eurasien? nun, die europa-definitions-frage ist zwar auch eine der fragen, die mit der länderwertungsproblematik verknüpft ist, bringt uns aber integrativ nicht weiter. um der osteuropäisch-asiatischen übermacht zu trotzen, würde es noch nicht einmal was bringen, wenn wir alle 16 deutschen bundesländer zu autonomen staaten machten und verpflichteten immer alle nachbarstaaten mit den höchsten puntwertungen zu beglücken. bayern würde wahrscheinlich froh sein, den rest des armen deutschlands endlich los zu sein und die ösis, franzosen und schweizer bepunkten. nee, so kommen wir nicht weiter. der song contest muss ganz neu gedacht werden. da hilft nur noch eins: wir brauchen esds – europa sucht den superstar. in der jury: dieter bohlen, patricia kaas und michael gorbatschow (falls der nicht kann, gehen auch lech walesa oder gesine schwan). bohlen hätte den spanier und die aserbaidschaner gestern so fertig gemacht, die wären freiwillig asiaten geworden. patricia kaas hätte beim französischen beitrag aus protest die jury verlassen, woraufhin der merkwürdige franzose disqualifiziert worden wäre und heidi klum die kaas ersetzt hätte. in der folgenden klumschen bildwertung wären mindestens zwei drittel aller kandidaten rausgeflogen (leider auch die no angels). nach einem harten kampfsingen des russen und der schwulen israelis, hätte der russe gewonnen (weil ja gorbi in der jury, ähh… nun… auch egal). alles beim alten.
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