Nur wenige Tage vor seinem Tod sagte mein Mann: „Hier im Westerwald wohnen wir fünf Jahre und dann ziehen wir wo anderes hin.“ Tegernsee, Bayern, Berge, das waren unser beider Sehnsuchtsorte.
Auch wenn unsere tatsächliche gemeinsame Zeit hier im Westerwald nur etwas mehr als ein Jahr währte, dieses Jahr war eine schöne Zeit. Wir hatten ein Haus, einen Garten und haben jeden Tag hier genossen. Wir jäteten und buddelten, pflanzten und ernteten.
Die spätere Schönheit des Gartens, den wir anlegten, erlebte mein Mann nicht mehr. Dafür tollten irgendwann zwei Katzen durch Haus und Garten und erfüllten mein Leben erneut mit Liebe. Doch auch sie verließen mich wieder, eine wurde überfahren, die andere verschwanden spurlos.
Die Jahre hier im Westerwald waren von großer Trauer überschattet. Doch ich bin dankbar für wertvolle Freundschaften und interessante Begegnungen, die ich dort erleben durfte.
Die fünf Jahre sind fast um. Der Entschluss weiterzuziehen fällt nun tatsächlich in das damals von meinem Mann prognostizierte Zeitfenster. Mich allein zieht es nicht in die Berge, mich zieht es ans Meer. „Mal am Meer leben“ steht seit vielen Jahren auf meiner Bucketlist. Mit kurz vor 60 wird es dann ja mal Zeit. Also: Auf ans Meer!
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