also, sorry, aber jetzt reicht’s! steh ich doch heute morgen im stau. mit dem fahrrad wohlgemerkt! als ich den 17. juni so hochradele, und in der ferne vorm tor bereits die ganzen kräne, bauwagen und gerüste sehe, die die straße verstopfen, denk ich doch so bei mir, biste mal schlau und biegst links ab und fährst über die straße vorm reichstag. schlauer plan – an sich. denn da gibt es eine busspur, die ja immer eine sichere bank für freies durchkommen für radfahrer ist. außer man wird kurzerhand von einem herzlich-freundlichen berliner busfahrer zur seite gehupt – immer wieder gut um den kreislauf von 0 auf 180 zu bringen. nun, ich also eingebogen auf die straße vorm reichstag – ich weiss nie wie die heißt, reichstagsstraße? würde sinn machen. heißt sie aber mit sicherheit nicht. also, eingebogen, busspur, zehn meter gefahren. stop. vor mir auf der busspur ein laster. parkt dort oder manövriert rum. keine ahnung. links neben mir ein bus. vorm bus, hinterm bus stau. endlos. zwischen bus und lastwagen ca. 30 zentimeter platz. bei aller liebe, da pass ich nicht durch. versuch ich also mich hinterm bus auf die fahrspur einzufädeln. kein leichtes unterfangen, denn zwischen berliner auto- und radfahrern herrscht ja krieg. keiner will mich einfädeln lassen. heul. allmählich schwinden meine sinne von den bus-lkw-pkw-auspuffgasen um mich rum. noch nie was vom dieselrußpartikelfilter gehört? nach fünf minuten klappts endlich. ein zugereister italienischer autofahrer lässt mich einfädeln – nett diese gäste! endlich komm ich also hinter dem lkw hervor, umrunde ihn geschickt, wechsle wieder nach rechts auf die busspur und steh – hinterm bus. der gerade an der haltestelle hält. ich hieve das rad über den bordstein auf den bürgersteig. geschafft, nur noch wenige meter bis ins büro. da kreuzt eine schwedische reisegruppe meinen weg. kein durchkommen mehr. ich steh im stau.
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