ich hatte heute ein ganz besonderes erlebnis auf einer autobahnraststätte. ich bin immer noch ganz bezaubert. bezaubert wovon? von sanifair. „kennen sie sanifair?“ möchte ich am liebsten allen deprimiert dreinschauenden, mit gesenktem blick vorbeieilenden menschen zurufen. „sanifair wird sie erfreuen! sanifair wird sie glücklich stimmen!“ sanifair. schon der name ist musik. milde plätschert er in meinen ohren. wieder höre ich die vöglein zwitschern. sanifair – ach, das verheißt pinkeln in höchster erholung. ja, dieses erlebnis hat mir die augen geöffnet. vorbei ist es mit den traumatischen pinkelpausenerlebnissen auf autobahnraststätten, wenn es einem bereits in der anfahrt auf den parkplatz die blase zusammenzog beim gedanken an graugekachelte, uringetränkte, übelriechende urinieranstalten, für die man auch noch 50 pfennig abdrücken sollte. nun gut – sanifair kostet bereits stolze 50 cent. aber, man bekommt auch was fürs geld. blitzende sauberkeit, hullahuptanzende selbstreinigende klodeckel und nicht zu vergessen – urwaldartiges vogelgezwitscher auf der brille! und dazwischen eine sanfte frauenstimme aus dem off, die den pinkelgast in drei sprachen begrüßt und uns die dienste von sanifair milde ins ohr flüstert. sanifair – hätte es das doch nur schon zu ernst augustens zeiten gegeben. mit dem wertbon wäre er gleich danach in den nächsten mcdurst gerannt, hätte ein extragroßes getränk bestellt. nur um gleich wieder bereit zu sein. bereit für sanifair.
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