Etosha-Nationalpark, endlich da! Im bin am Ziel meiner Reise angelangt. Das erste Foto vom Eingangstor verwackele ich vor lauter Aufregung. Doch auch die Restgruppe ist sichtlich angespannt. Was wird uns in dem 22.000 Quadrakilometer großen Nationalpark erwarten? Langsam fahren wir die Parkstraßen entlang. Buschland mit kleinwüchsigen Sträuchern, wechselt mit weiten Grasflächen ab, wenig Bäume sind zu sehen, kaum ganze Wälder.
Unter uns Mitreisenden entspinnt sich eine Art Wettbewerb: Jeder versucht der erste zu sein, der eine neue Tierart erspäht. „Da, Springbock!“ Ach was, einer? Ganz viele Springböcke! Die ersten rennen noch ganz schnell aus dem Blickfeld. Doch ein paar hundert Meter weiter gleich die nächsten. Und die sind ganz gelassen. Grasen neben der Straße, gucken ganz interessiert in den Bus, grasen weiter. Trotten vorbei. Insgesamt soll es etwa zwei Millionen Springböcke in Etosha geben. Am Ende unserer zweitägigen Tour werde ich gefühlt etwa 500.000 von ihnen persönlich kennengelernt haben.
Das erste Gnu kommt in Sicht. Noch mehr Gnus folgen. Und da: Zebras! Wow! Alle sind ganz beseelt. Oryxe kreuzen laufend unseren Weg. Und nach einer Stunde endlich, die ersten Elefanten. Eine kleine Herde zieht durch das Buschwerk in knapp 100 Metern vorbei. Babys sind auch dabei. Das ist nicht ungefährlich. Denn Elefantenkühe verteidigen ihre Kälber wie jede Mama. Aber aussteigen dürfen wir ja sowieso nicht. Ist strengstens verboten seit es vor einigen Jahren mal einen Japaner erwischt hat – Löwe sag ich nur…
Und dann Giraffen. „Wo?“ schallt es aus allen Kehlen. „Auf 2 Uhr“ gibt unser Guide die Richtung an. Da haben wir was gelernt. So gehen die Sichtungsangaben weiter. Alle begeistern sich nun beim Ausrufen gesichteter Tiere mit Uhrzeitangaben. „Kudus auf 9 Uhr!“ „Orxye kreuzen!“ „Ein Strauß auf 3 Uhr!“ Und da wieder Giraffen … etwa auf halb 3. Die Euphorie kennt keine Grenzen. In Anbetracht dieser überwältigend wundervollen Natur werden selbst die hartgesottensten Globetrotter unter uns wieder zu staunenden Kindern.
Und endlich am Nachmittag das Highlight des Tages: Ein Löwenpärchen liegt gemütlich unter einem Baum. Allerdings sind sie sehr weit entfernt. Alle sind völlig hingerissen. Der Löwe posiert. Mal rechts herum, mal links herum, gähnt, steht auf, legt sich wieder hin, kuschelt sich neben die Gattin, streckt alle Viere in die Luft. Herrlich! Und dann ziehen auch noch im Hintergrund Impalas durch. Puh! Die sind aber mutig. Doch wie es scheint, haben die Löwen heute schon gut gegessen. Der Bauch von Herrn Löwe ist jedenfalls kugelrund.
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