17. April 2007
was gestern in blacksburg passierte ist furchtbar. unentschuldbar, aber nicht unerklärbar und auch nicht unkalkulierbar. die rechnung ist – nüchtern betrachtet – doch einfach: gibt man menschen die möglichkeit, leicht an waffen ranzukommen, befindet sich auch potenziell einer unter vielen, der sie dazu nutzt zu schießen. und das nicht nur auf kaninchen oder klapperschlangen, sondern auch auf menschen. allmählich sollte sich doch die us-amerikanische öffentlichkeit selbst fragen, warum die usa das land mit der höchsten massaker-rate sind (welch tragisch, bitterer rekord!). unentschuldbar UND unerklärbar und geradezu zynisch scheinen in diesem zusammenhang aber die forderungen der waffennarren nach der prophylaktischen bewaffnung aller studenten. sorry, leute, aber euch hat doch wirklich wer ins hirn geschossen! was machen wir dann beim nächsten kindergartenmassaker? 4-Jährige standardisiert mit panzerfäusten ausstatten?
21. März 2007
ich konnte mich nicht mehr wirklich erinnern, aber etwa 20 jahre muss es her sein, als ich zum letzten mal bowlen war. zeit für einen neustart. ich wusste noch, dass sich bowlen und kegeln – mindestens – in den kugeln unterscheiden. kleine kugeln ohne löcher, große kugeln mit löchern. vermutlich diskreditiert mich diese aussage in den augen der wahren bowler und kegler total. aber, entschuldigt, verfluchte laiin. also, die mit den löchern sind fürs bowlen. und verdammt schwer wie ich feststellen musste. aber bevor ich zu den spieltechniken, siegen und niederlagen komme, erstmal was zum drumherum. berlin. alexanderplatz. bowlingcenter in den rathauspassagen. so etwas wie der olymp des bowlenden ostens wie mir vorher hinter vorgehaltenen händen von verschiedenen seiten zugeraunt wurde. ich solle mich auf hardcore schlagerbeschallung, deutsch gesungen, einstellen. der laden war wirklich erstaunlich. erstaunlich voll zum einen. und die musik war gar nicht schlagerig, sondern poppig. und das publikum? heerscharen von bürogemeinschaften der umliegenden mittigen bürokomplexe tummelten sich da zwischen szenigen mittejungs und pärchen mit migrationshintergrund. multikulti meets deutsche leitkultur auf der bowlingbahn. wenn das die claudia wüsste. da gäbs bald bestimmt eine gesetzesvorlage, die den wöchentlichen bowlingabend staatlich verordnen würde. nun, egal, zum eigentlich wesentlichen. ich wurde letzte. ok. das war mir vorher klar. ich hatte – wie erwähnt – 20 jahre ausgesetzt. aber immerhin, 3 (in worten: drei!!!) strikes habe ich geworfen. cool! ich find bowlen toll. das mach ich jetzt öfters. man muss ja fit sein – falls es eines tages per gesetz verordnet wird. wenn die claudi kanzlerin ist. oder königin von deutschland…
19. Oktober 2006
wie groß ist eigentlich george w. bush? ob seines aktuellen größenwahnsinns vermutlich klein. naja, ist doch wahr. da lässt sich george dubbelju zum herrscher über das all deklarieren und schämt sich noch nicht einmal. weiß doch jeder, dass das immerhin vorher noch mit klingonen, romulanern und vulkaniern ausdiskutiert werden muss. aber jedenfalls steht bush dem historischen größenwahn kleiner männer wie nero (irgendwas um 1,50m) , napleon (1,69m) und kim jong il (1,60m) damit in nix nach. und der koreanische atomzwerg wird ihm wohl einfach in letzter zeit einmal zuviel auf der nase herumgetanzt sein. da bush vermutlich nicht schon wieder irgendwo einmarschieren kann (keine militärischen kapazitäten mehr…), musste er wohl diese dämliche herausforderungen anders kompensieren.
und wenn demnächst hillary das staffelholz übernimmt, dann gibt es nicht nur die erste us-amerikanische präsidentin, sondern auch die erste wirkliche miss univerum. oder heißt das dann „mistress of the universe“?
7. September 2006
wer bislang behauptete, campino könne nicht singen, dem sage ich seit gestern abend: ja, recht haste. noch weniger kann er allerdings schauspielern. also, um das vorauszuschicken: mich interessiert der jahrzehntelange ärzte-hosen-streit herzlich wenig, ich bin immer schon hosen-fan, ich mag campino und ich mag wie er die hosen-songs singt. das ist punkpop, verstärkt, fein abgemischt – da kommt campinos stimme super. rotzig, frech, rauh, mit der nötigen sanftheit an entsprechenden stellen. alles qualitäten, die ihn geradezu prädestinieren für die rolle des mackie messer. die ist aber nun mal live zu performen. unverstärkt. und nicht mit synthetischem schnickschnack aufgemotzt. und dann das ganze auch noch im brechtschen moritatenstil vorgetragen – ich stell mir das auch wirklich schwer vor. eine aufgabe, an der campino (fast) im admiralspalast scheitert. aber eben nur fast. aller anfang ist schwer. und schwerfällig kommt campinos performance zu beginn der dreigroschenoper rüber. aber das gilt für die inszenierung im ganzen. stimmung kommt erstmals auf, wenn birgit minichmayer (begnadet als polly) die seeräuber-jenny zum besten gibt. und danach – abgesehen von ein paar längen – steigert sich das stück. steigert sich campino. bis hin zum fulminanten finale, wenn er abbitte leistet. da endlich hat man das gefühl, campino hat sich warmgespielt. fühlt sich in der rolle wohl. ist mackie messer. die publikumsreaktionen reichten von vorher-rausgehen bis bravo-rufen. ich liege mit meiner beurteilung irgendwo dazwischen. es war ein unterhaltsamer abend. ich habe noch stunden später vor mich hingesummt…
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