8. Mai 2007
was haben lady diana und eine katze mit hut gemeinsam? sie hängen auf nahezu jedem postkartenverkaufsständer in london einträchtig zusammen. und zwar immer in der reihenfolge: die katze mit hut oben. — hm — mir drängte sich selbstverständlich über kurz oder lang die frage auf: wer ist die katze? ladidi – gut die kennt jeder. zur ikone gefroren wird die mutter des künftigen englischen königs (charles wird das nie!!!) dank ihres tragischen lebens und mythischen todes auf ewig in unseren herzen und köpfen zu gast sein. hatte diana eine katze? auch intensive recherchen brachten keine hinweise auf etwaige haus- oder kuscheltiere zu tage. pferde, ja. die hatte sie. by the way: die kensingtoner pferdeställe sind nicht zur besichtigung freigegeben! nun gut, zurück zur frage nach der identität der katze. auch ein blick auf die rückseite der postkarte erbrachte keine tieferen erkenntnisse. ‚cat with hat‘ stand da. nun, genaugenommen war es ja gar kein hut. mehr eine mütze. eine strickmütze um ganz genau zu sein. ganz bunt gestreift. ein bisschen wie eine jamaikanische rastafari-mütze. will uns die katze und die festgelegte anordnung nebst der postkarte der königin der herzen irgendetwas sagen? vielleicht dass diana gar nicht tot, sondern jetzt mit einem rastafari in jamaika verheiratet ist? vielleicht war das alles – der unfall, die blumen, die trauerfeier – ein gigantisches ablenkungsmanöver, um diana und dodi endlich in ihre wohlverdiente anonymität entlassen zu können. jetzt leben sie friedlich an einem strand nahe kingston, haben eine kokosnussfleischverkausfbude und sind für immer dem promirummel und den klickenden kameras der fiesen fotografen entflohen. nur die katze mit hut gibt uns eingeweihten einen hinweis. diana lebt. forever in jamaika.
30. März 2007
wie gut, dass irgendwann mal jemand das plastik erfunden hat und deswegen kreditkarten aus wasserabweisendem material sind. wäre visa ohne die werbung, in der die sexy badenixe an der strandbude zur bezahlung ihr plastikkärtchen aus dem nassen slip zaubert, so populär geworden? vermutlich nicht. denn wie hätte es ausgesehen, wenn sie plötzlich ein labberigen, inkonsistenten fetzen papier in der hand gehalten hätte und der verdutzte verkäufer verzweifelt versucht hätte, die bezahlkarte durch den kartenleser zu ziehen? unsexy – eindeutig. doch kulturgesellschaftlich und kommunalpolitisch hat die werbung spuren hinterlassen, denen die warnemünder stadtverwaltung nun mit einem lapidaren schild an ihren parkhauskassenautomaten entgegenwirken muss. „Nasse oder feuchte Tickets NICHT einschieben“ steht da zu lesen. die situation scheint klar: hitze, badespaß, ein herrlicher strandtag, man will das auto aus dem parkhaus holen. und dann das: badehose nass, ticket nass, automat tillt. kein ticket, kein auto. warnemünde muss im sommer leidliche erfahrungen mit verzweifelt umherirrenden, halbnackten, nassen touristen machen. die alle durch den winter zu bringen belastet die kommunalkasse. also, bitte keine nassen tickets in den automaten schieben!
7. März 2007
ich hatte heute ein ganz besonderes erlebnis auf einer autobahnraststätte. ich bin immer noch ganz bezaubert. bezaubert wovon? von sanifair. „kennen sie sanifair?“ möchte ich am liebsten allen deprimiert dreinschauenden, mit gesenktem blick vorbeieilenden menschen zurufen. „sanifair wird sie erfreuen! sanifair wird sie glücklich stimmen!“ sanifair. schon der name ist musik. milde plätschert er in meinen ohren. wieder höre ich die vöglein zwitschern. sanifair – ach, das verheißt pinkeln in höchster erholung. ja, dieses erlebnis hat mir die augen geöffnet. vorbei ist es mit den traumatischen pinkelpausenerlebnissen auf autobahnraststätten, wenn es einem bereits in der anfahrt auf den parkplatz die blase zusammenzog beim gedanken an graugekachelte, uringetränkte, übelriechende urinieranstalten, für die man auch noch 50 pfennig abdrücken sollte. nun gut – sanifair kostet bereits stolze 50 cent. aber, man bekommt auch was fürs geld. blitzende sauberkeit, hullahuptanzende selbstreinigende klodeckel und nicht zu vergessen – urwaldartiges vogelgezwitscher auf der brille! und dazwischen eine sanfte frauenstimme aus dem off, die den pinkelgast in drei sprachen begrüßt und uns die dienste von sanifair milde ins ohr flüstert. sanifair – hätte es das doch nur schon zu ernst augustens zeiten gegeben. mit dem wertbon wäre er gleich danach in den nächsten mcdurst gerannt, hätte ein extragroßes getränk bestellt. nur um gleich wieder bereit zu sein. bereit für sanifair.
27. September 2006
früher enthielten sie plastikblumen, pappsandwiches, obst oder schokoriegel – jetzt gibt es die kanzlerin aus dem automaten. und wer sich nicht für diese ausgwählte sammlung einzigartiger – immerhin findet sich dort auch ein foto mit dem exkanzler – schnappschüsse aus dem leben der frau m. erwärmen kann, der greift vielleicht zum sticker im darunter liegenden fach. mr universum oder mrs deutschland? die wahl fällt schwer…
5. September 2006
die meldungen mehren sich zwar, dass tatsächlich in dieser woche der sommer mit satten 30 graden zurückkehren soll. dennoch wird es allmählich zeit, sich über die ausgestaltung der rituale des sommerendes gedanken zu machen. zum beispiel das beliebte ritual des abgrillens. (vgl. angrillen, meist im jan/feb). und da gibt es doch eine gute nachricht für alle, die mal wieder die streichhölzer vergessen oder das rauchen aufgegeben haben und deswegen keine fünf feuerzeuge mehr mit sich rumschleppen. feuer machen? gewusst wie! natürlich mit cola und schokolade. wie das? na, ganz einfach: coladosenboden polieren, mit schoki einreiben (vollmilch ist der vorzug vor edelzartbitter zu geben. nussschokolade geht gar nicht), erneut polieren, ein bisschen papier einrollen, an den dosenboden halten und das ganze (mit etwas muße) in der sonne schmoren lassen – fertig! für alle ungläubigen und nachahmer hier die anleitung in bildern. soll angeblich auch mit fanta gehen.
tja, da stellt sich einem letztendlich also die frage: hätte sich der gute prometheus die ganze schinderei mit dem stein den berg raufrollen und dem leber fressen lassen nun sparen können?
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