eine woche durfte ich im alten jahr noch die neue verkehrslage auf der s3 genießen, welche wie erwähnt die kommenden vier jahre nur noch bis zum ostkreuz fährt. hier mein fazit: vier mal habe ich die insgesamt 50 minuten fahrzeit gestanden, einmal fuhr die sbahn mal wieder gar nicht. irgendwer hatte in einem zentralen stellwerk irgendeinen stecker gezogen. kann ja mal vorkommen.
aber dass die sbahn auf der verkürzten fahrstrecke von/bis ostkreuz nun auch noch kurzzüge einsetzt, das sollte nun wirklich gar nicht vorkommen. doch anders lässt sich der akute sitzplatzmangel meines erachtens nicht erklären. denn das fahrgastaufkommen wird sich ja nicht spontan aufgrund der enormen verschlechterung des streckenangebots immens erhöht haben. und zudem setzt die sbahn seit neuestem auf der strecke ihre ältesten züge ein – diese ollen klapperdinger mit den plastiksitzen, die nach braunkohletagebau riechen. ich weiß, ich weiß, man sollte froh sein, dass überhaupt was fährt. nun ja, dennoch, mit service hat das alles mal wieder recht wenig zu tun.
apropos servicegedanke: auch das, was die sbahn als (achtung: o-ton!) „interessante alternativroute“ bezeichnet, ist mal wieder so ein echter sbahntreppenwitz. den südostberlinern, die in richtung südwesten bzw. in den westen der stadt unterwegs sind, rät die sbahn als ausweichstrecke die s47 nach südkreuz zu benutzen. prinzipiell eine gute idee. nur scheint den kollegen in der pressestelle der bahn niemand verraten zu haben, dass die s47 aus nicht ersichtlichen gründen seit einiger zeit nur noch bis hermanstraße fährt. für die nicht-ortskundigen: die strecke endet also zwei stationen vor dem südkreuz. was den geduldigen fahrgast erneut zum umsteigen und warten zwingt und die fahrzeit erneut erhöht. und nur nebenbei bemerkt: aktuell fährt die s47 sogar nur bis köllnische heide (vier stationen vor südkreuz).
nun ja, das fazit für das sbahnjahr 2011 fällt also leider genauso wenig positiv aus wie die vergangenen jahre. genau genommen kann man in diesem winter sogar froh sein, dass der klimawandel schon da ist. denn dank des (jedenfalls bislang) milden winters ist es wenigstens auf den zugigen bahnsteigen nicht ganz so eisig, wenn man sich die beine in den bauch steht bei den vielen wartezeiten.
am ostkreuz hat sich die sbahn für ihre s3-fahrgäste allerdings was echt duftes ausgedacht: ein nettes kleines aufwärm- und fitnessprogramm, um uns die wartezeit zu verkürzen und uns ein wenig wärme zu schenken. das programm heißt „bahnsteigwechsel“ und geht so: eine s3 kommt an ihrer endstation ostkreuz an und mehrere hundert personen verlassen die bahn. zur weiterfahrt müssen sie den bahnsteig wechseln. dazu hat die sbahn zwei etwa 1,60 meter schmale behelfstreppen aus metall aufgestellt. ich schätze etwa 25 stufen. diese hunderte von fahrgästen drängen sich nun also kuschelig am fuße der treppe aneinander – reibung erzeugt ja bekanntlich wärme – und versuchen treppauf (gut für die kondition) und treppab zum nächsten bahnsteig zu gelangen. steht dort bereits eine wartende bahn, werden die umsteiger zwischenzeitlich auch noch zum rennen animiert. denn wer will schon einen wärme- und zeitverlust erleiden, wenn er auf die nächste bahn warten muss.
also, eines möchte ich dann doch für 2011 bzgl. der sbahn festhalten: für seine 675 euros jahresticket, kriegt man wirklich was geboten.
es gäbe zwar sicher noch die eine oder andere kleinigkeit über mein jahr mit der sbahn, die bilanziert werden könnte, aber dennoch, nun beende ich diesen eintrag, denn der gatte steht das xte mal trappelnd in der tür, um die letzten vorbereitungen für das silvestermahl mit mir zu besprechen.
in diesem sinne: happy new year, lieber leserinnen und leser!
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