kürzlich war ich in london. nett dort. sehr viel höfliche menschen. besonders viele mit allen möglichen akzenten dieses universums. da ist es manchmal gar nicht so leicht, sofort zu verstehen, worum sich der gesprächsmittelpunkt dreht. „are you ready to order?“ „yes, we are.“ klingt einfach. isses aber nich. denn man stelle sich jetzt bitte den fragesatz mit einem stark italienischen akzent vorgetragen vor. ich vermag noch nicht einmal per lautschrift wiederzugeben, wie sich das in meinen ohren anhörte. ich vermutete jedenfalls alle möglichen intentionen hinter der fragenden haltung des kellners: der hilferuf eines gegen seinen willen ins reich der briten verschleppten; verkauf von drogen; erkundigungen über die allgemeine politische wetterlage in kambodscha. es konnte einfach alles sein, was mich der kellner fragte. auf mein fragendes „sorry?“ wiederholte er den satz. jetzt hatte ich zumindest das wort ‚order‘ verstanden. ich kombinierte mit watsonscher klarsicht, da ich mich in einem restaurant befand, dass der kellner die bestellung aufnehmen wollte. aber, wie gesagt, der mann war trotz des grauenvollen akzents ganz english und deswegen sehr höflich. weniger höflich fand ich den kellner mit südostasiatischen wurzeln im café von harrods. erstens verweigerte er uns einen kurzen ausblick von der phänomenalen terrasse im fünften stock (only for restaurant!). dann kam er stundenlang nicht an land, um unsere bestellung aufzunehmen. und geld kassieren wollte er auch keins. er sprach zwar ein lupenreines oxford-english, war dafür aber ein wahrhaft unfreundlicher snob. darf vermutlich nicht jeder hanselbansel bei harrods den kaffee servieren. einstellungskriterien: gestelzte sprache und stock verschluckt? oder wie lautet ihre personalpolitik herr al-fayed?