ich bin ja immer noch froh, dass ich kein bwl studiert habe. das wäre mir auch nie in den sinn gekommen. ich habe einfach keine ader für dieses finanz- und wirtschaftsgedöns. und das ist auch gut so – um unseren (noch-)regierenden bürgermeister zu zitieren. die bwler hatten an der uni auch nicht die besten partys – die hatten die sportler. eindeutig. auf den bwl-partys waren mir schon damals zuviel krokodilaufnäher und zu wenig lebenslust. aber, naja, vermutlich muss es auch bwler geben. denn irgendwer muss sich ja schließlich diese ganzen dinge ausdenken, die kein mensch versteht. wie zum beispiel „externer schock“. dass die sbahn berlin – wie es ihr geschäftsführer gestern ausdrückte – unter einem externen schock leidet, davon konnten sich in den vergangenen tagen und nächten wieder hundertausende kundinnen und kunden überzeugen. wobei ich der meinung bin, diese hundertausende haben darunter mehr gelitten als die sbahn herself.
völlig unerwartet stand also mal wieder der herr winter vor der tür, schneite eine paar flocken auf die schienen, und bums – die sbahn erleidet einen schock. damit konnte ja niemand rechnen. also, mit dem winter, meine ich. da redet die welt ständig vom klimawandel, und dann gibts plötzlich wieder winter. das zweite mal hintereinander sogar! das kann einen schon schocken. ja ja, liebe sbahn.
jetzt hab ich in meiner bwlerischen ungebildetheit natürlich gedacht, was redet der herr sbahn denn da von einem „externen schock“? sind die jungs denn nicht vielmehr intern geschockt? nein, ein kleines bisschen googlen erhellte meine welt. denn laut finanzlexikon ist ein externer schock ein fachausdruck für (zitat aus finanz-lexikon.de) „Unsicherheiten auf den Finanzmärkten und (sie) sind dem entsprechend gefürchtet. Externe Schocks bringen in den meisten Fällen größere Auswirkungen mit sich. Sie werden durch unvorhersehbare Ereignisse ausgelöst. Derartige Auslöser sind auch nicht berechenbar. Dazu zählen unter Anderem
– der Tod eines Geschäftspartners,
– Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überflutungen und Vulkanausbrüche,
– Kriege,
– Revolutionen oder
– andere politische Ereignisse wie Terroranschläge oder auch
– die Zahlungsunfähigkeit eines Staates.“
aha. ja also, so einen unerwarteten wintereinbruch kann man schon mal unter naturkatatstrophe abbuchen. und das mit den großen auswirkungen kann ich eindeutig bestätigen (ich sage nur: fahrzeitverdoppelung!). aber, wenn ich mir die anderen auslöser eines externen schocks so ansehe, muss man ja feststellen: nur gut, dass berlin eine so geringe vulkantätigkeit hat. wobei, ich bin mir nicht sicher: sollte die sbahn weiterhin in dieser schockstarre verharren, könnte es schon sein, dass unter den bahnfahrerinnen und -fahrern eine höchst explosive mischung entsteht. und ich schätze, wenn die ausbricht, könnte es sein, dass die sbahn nicht nur extern geschockt ist.
so, und in der nächsten folge von yadzias kleiner ausflug in die große welt der finanzgeheimisse behandeln wir das wort „salinenschein“. so viel sei jetzt schon verraten, es handelt sich dabei um die österreichische variante des wortes „Partialhypothekaranweisungen“.
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